Nachhaltigkeit

Energie sparen im Büro

Tipps, wie sie im Büro Energie sparen

Energie sparen — das ist angesichts des Kriegs in Ukraine, der Klimakatastrophe und vor allem der explodierenden Kosten das vorherrschende Thema in vielen Unternehmen. Oft geht um ganze Produktionsprozesse, die viel Gas oder Strom verbrauchen — hier sind die Fachleute aus Einkauf und Logistik gefragt, um praktikable Lösungen zu finden. Darüber hinaus können wir als Gesellschaft uns aber den hohen Energieverbrauch der Vergangenheit nicht mehr leisten, wollen wir den Klimawandel nicht völlig außer Kontrolle geraten lassen. Nach dem Motto: „Jedes bisschen zählt“ habe ich ein paar Ideen für Sie, wie Sie selbst im Büro Energie sparen können.

Energie sparen bei Bürogeräten

Computer, Drucker, Scanner, Telefon, Faxgerät — in einem Büro stehen zahlreiche Geräte, die viel Strom verbrauchen.

Energiefresser austauschen

Im Idealfall werden alte Stromfresser von neuen energiesparenden Geräten abgelöst. Sinnvoll kann auch sein, mehrere kleine Geräte durch ein großes, von allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gemeinsam genutztes zu ersetzen.

Stand-by-Modus ausschalten

Allerdings ist in vielen Unternehmen für eine solche Austauschaktion kein Budget vorhanden. Dann sollten Sie versuchen, zumindest den Stromverbrauch zu senken. Eine wichtige Maßnahme dabei: den Stand-by-Modus ausschalten, die Geräte also vollständig vom Stromnetz trennen.

  • Überlegen Sie, welche Geräte über Nacht und am Wochenende ganz ausgeschaltet sein können. Telefon und Fax gehören vermutlich nicht dazu, Computer, Drucker, Scanner etc. aber schon.
  • Besorgen Sie sich Steckdosenleisten mit einem Kippschalter. Schließen Sie alle Geräte, bei denen Sie den Stand-by-Modus verhindern wollen, an.
  • Wenn Sie Feierabend haben, kippen Sie den Schalter einfach auf „Aus“ — das war’s.

Wenn Sie das Büro für längere Zeit verlassen, etwa weil Sie an einer mehrstündigen Sitzung teilnehmen, fahren Sie Ihren Rechner in dieser Zeit herunter. Moderne Computer benötigen heute nur ein paar Sekunden, um hochzufahren und einsatzbereit zu sein.

Licht aus!

Jetzt in der beginnenden dunklen Jahreszeit neigen viele Menschen dazu, den ganzen Tag über und überall das Licht eingeschaltet zu lassen. Hier gibt es viel Einsparpotenzial:

  • Überlegen Sie sich, ob es wirklich notwendig ist, am Schreibtisch die Lampe anzuschalten, oder ob das vorhandene Tageslicht nicht doch zum Arbeiten ausreicht.
  • Natürlich soll niemand auf Treppen oder Wegen stürzen — diese müssen also ausreichend ausgeleuchtet sein. Aber ist es notwendig, dass dies durchgehend erfolgt? Mit Bewegungsmeldern lässt sich die Beleuchtung dann einschalten, wenn sie wirklich benötigt wird.
  • Gleiches gilt auch für Räume wie die Kaffeeküche, das Lager oder die Toiletten. Installieren Sie auch hier Bewegungsmelder, um hier Energie zu sparen.

Setzen Sie bei den Leuchtmitteln auf LEDs, wann immer es möglich ist. LEDs sind energieeffizient und sehr langlebig, senken den Energieverbrauch also langfristig. Es gibt sie auch in der herkömmlichen Birnenform mit klassischen Fassungen, sodass Sie sie auch in ältere Lampen einschrauben können.

Heizung runter, um Energie zu sparen

Um die richtige Temperatur im Büro wird viel gestritten. Während es der einen schon zu warm ist, bibbert die andere noch vor sich hin. Hier Kompromisse zu finden, ist oft schwierig. Das ändert aber nichts daran, dass auch im Büro die üblichen Regeln für gesundes und sinnvolles Heiz- und Lüftungsverhalten gelten.

  • Regelmäßiges Lüften verbessert die Luftqualität. Vermeiden Sie aber das energieintensive Klipplüften und setzen Sie stattdessen lieber auf Stoßlüften. Mit anderen Worten: Reißen Sie die Fenster für ein paar Minuten weit auf, um einen Luftaustausch zu ermöglichen. Drehen Sie in diesen Zeiten die Heizung komplett herunter, sonst werfen Sie bares Geld zum Fenster hinaus.
  • Koordinieren Sie das Lüften mit Ihren Kollegen und Kolleginnen. Wenn alle gleichzeitig die Fenster aufmachen, erfolgt der Luftaustausch einmal, danach kann die Luft wieder aufgewärmt und längere Zeit gehalten werden. Lüften alle unkoordiniert nacheinander, entweicht die gerade wieder erwärmte Luft sofort durch das Nachbarfenster.
  • Elektronische Thermostate erkennen, wenn gelüftet wird, und drehen die Heizung automatisch herunter. Sie lassen sich auch zeitlich programmieren und verhindern dadurch, dass Räume über Nacht oder am Wochenende zu stark auskühlen (und dann am nächsten Tag energieaufwendig wieder aufgeheizt werden müssen). Ebenso verhindern sie, dass die Heizung durchbollert, weil vergessen wurde, sie herunterzudrehen.
  • Tür zu! Viele von uns kennen das noch aus der Kindheit: Wann immer man das Zimmer verließ, riefen die Eltern einem ein „Tür zu!“ hinterher. Ziel war und ist bis heute, die Wärme im Raum zu halten, statt beispielsweise den Flur zu beheizen. Das sollte auch in Ihrem Unternehmen zum Motto werden. Schließen Sie die Türen zwischen den Büros und achten Sie vor allem darauf, wenig genutzte Flächen (Flure, Treppenhäuser, Lager, Druckerraum, ungenutzte Büros, das Foyer) nicht zu beheizen, indem Türen offen stehen.

Außerdem hilft es natürlich, die Temperatur im Raum generell zu senken. Empfohlen werden für Büros 20 °C bis 22 °C. Wenn Ihr Büro wärmer ist, drehen Sie die Heizung runter. Entsprechende Kleidung vorausgesetzt, ist das in den meisten Fällen kein Problem. Jedes Grad weniger spart bis zu 6 Prozent Energie.

Möbel verrücken

Wird in Ihrem Büro die Heizung durch ein Möbelstück verdeckt? Dann lohnt es sich, den Raum neu zu gliedern und die Möbel zu verrücken. Sorgen Sie dafür, dass die Heizung ihre Wärme möglichst frei abstrahlen kann.

Isolieren und abdichten

Gibt es in Ihrem Büro Stellen, an denen es zieht? Das weist auf mangelnde Abdichtungen und Isolierungen von Fenstern und Türen hin. Bitten Sie Ihren Hausmeister darum, solche undichten Stellen abzudichten.

Unternehmen sind zum Energiesparen verpflichtet

Seit dem 1. September 2022 und befristet bis zum 28. Februar 2023 sind Unternehmen über die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ zum Energiesparen verpflichtet. Dadurch ist beispielsweise die Beleuchtung von Gebäuden verboten, ebenso dürfen Eingangstüren in ein Gebäude (beispielsweise in ein Ladengeschäft) nicht dauerhaft offen stehen.

Kontrollieren Sie gemeinsam mit Ihrem Chef, welche der Maßnahmen aus der Verordnung Ihr Unternehmen betreffen, und sorgen Sie für die Umsetzung.

Abb.: Pixel-Shot-AdobeStock

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