Wer mit dem Fahrrad ins Büro fährt, hat schon einmal für den ersten Sport des Tages gesorgt. Und der ist – wie wir alle wissen – in unserem bewegungsarmen Alltag wichtig. Anfang Juni findet jedes Jahr der Europäische Tag des Fahrrads statt. Das ist eine gute Gelegenheit, einmal zu überlegen, wie der Drahtesel vermehrt genutzt werden kann.
Laut Statistischem Bundesamt gab es 2020 in Deutschland insgesamt 79,1 Millionen Fahrräder. Vor allem die E-Bikes oder auch Pedelecs haben in den letzten Jahren für einen echten Boom im Fahrradhandel gesorgt. Allerdings sagen diese Zahlen nichts darüber aus, wie oft sie tatsächlich zum Einsatz kommen.
Im Idealfall benutzen Sie Ihr Fahrrad täglich, um damit zur Arbeit zu kommen. Das ist gesund, schon die Umwelt und senkt auch noch die Kosten für den Arbeitsweg. Allerdings bleibt es oft bei den guten Vorsätzen. Hier kommen ein paar Tipps, wie Sie die Anzahl der geradelten Kilometer etwas erhöhen können.
Suchen Sie sich eine schöne Strecke
Zugegeben: Nicht immer ist das Fahrradfahren ein Vergnügen. Vor allem in der Großstadt auf überfüllten Straßen in Konkurrenz zu den vielen Pendlern kann es anstrengend und sogar gefährlich werden. Oft aber ist für den Arbeitsweg ein Ausweichen auf wenig befahrene Seitenstraßen, durch Park, Grünanlagen oder an Flüssen entlang und auf Straßen mit breiten Radwegen problemlos möglich. Dort radelt es sich entspannter zur Arbeit, die Luft ist besser und Sie kommen ohne die vielen Autos schneller voran. Dafür lohnt sich ein kleiner Umweg.
In vielen Regionen der Bundesrepublik sind zudem Fahrradautobahnen in Bau oder zumindest in Planung. Einige der Radschnellwege sind schon für den Fahrradverkehr freigegeben. Zumindest Teile des Radschnellwegs RS1 ermöglichen seit 2015 das schnelle Vorankommen zwischen Mülheim an der Ruhr und Essen. Am Ende sollen Radler und Radlerinnen hier auf 100 Kilometern zwischen Duisburg und Hamm richtig Gas geben können.
Fahren Sie Teilstrecken
Wenn Ihr Weg zur Arbeit zu lang ist, um ihn komplett als Radfahrer hinter sich zu bringen, überlegen Sie doch einmal, ob Sie vielleicht ein Teilstück per Rad fahren. Stellen Sie ein gebrauchtes (selbstverständlich fahrtüchtiges) Fahrrad in einiger Distanz zu Ihrem Arbeitsplatz, etwa zwei U-Bahn-Stationen oder vier Bushaltestellen entfernt ab. Steigen Sie dort ein und aus und nehmen Sie für den Rest das Fahrrad. Oder Sie radeln morgens zu einer weiter entfernt gelegenen Station, statt die nächstgelegene zu nehmen. Möglicherweise können Sie auf diese Weise sogar einen Ring für Ihre Monatskarte sparen und damit Ihre Kosten senken.
Informieren Sie sich, ob es in der Nähe Ihres Arbeitsorts vielleicht ein spezielles Parkhaus für Fahrräder gibt. Dort ist Ihr Drahtesel sicher und trocken untergebracht, während Sie im Büro sind.
Wenn Sie Ihr eigenes Fahrrad nicht irgendwo stehen lassen wollen: In vielen Städten gibt es Bikesharing-Angebote, beispielsweise etwa von der Bahntochter Call a Bike. Bei solchen Mietradstationen können Sie nach einer vorherigen Anmeldung ein Fahrrad anmieten und an der nächsten wieder abgeben können. Die ersten Minuten sind oft kostenlos.
Ist auch das keine Alternative, könnten Sie sich ein Klapp- oder Faltrad besorgen, dass sich problemlos im öffentlichen Nahverkehr mitnehmen lässt. Für solche Falträder gibt es sogar Taschen für den Transport.
Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an
Ärzte empfehlen die tägliche Bewegung auch und besonders zur Entspannung. Die erreichen Sie allerdings nicht, wenn Sie versuchen, jeden Morgen mit dem Fahrrad einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. Besser ist es, Sie lassen sich Zeit auf dem Weg zur Arbeit. Dann kommen Sie nicht gehetzt und durchgeschwitzt im Büro an. Wenn Ihnen das dennoch zu anstrengend ist und Sie auf Ihrem Arbeitsweg viel bergauf, bergab fahren müssen, könnte ein E-Bike eine Lösung sein. Mithilfe eines kleinen Elektromotors kommen Sie gut voran, müssen sich aber dennoch bewegen.
Nehmen Sie sich gegebenenfalls Kleidung zum Wechseln mit ins Büro, wenn Sie sehr sportlich unterwegs sind. Alternativ können Sie auch einen gewissen Bestand an Kleidung im Büro aufbewahren.
Sorgen Sie für entspanntes und sicheres Fahren
Dass Ihr Fahrrad verkehrssicher sein sollte, versteht sich. Bremsen, Licht, Reflektoren, Klingel – im Falle des Falles muss alles funktionieren. Wenn Ihr Fahrrad längere Zeit nicht in der Inspektion war, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Bitten Sie Ihren Fachhändler auch darum, Ihr Fahrrad auf Sie individuell und ergonomisch sinnvoll einzustellen. Oft bringen die Veränderung der Sattelhöhe und neue Griffe am Lenker eine echte Entspannung für den Körper und damit auch den Spaß am Radfahren zurück. Und mit einem Tröpfchen Öl läuft plötzlich auch die Kette wieder rund.
Fahrradhelme sind nicht gerade beliebt, können Ihnen aber bei einem Unfall das Leben retten. Und mittlerweile gibt es auch Helme, die nicht mehr ganz so scheußlich aussehen.
Nutzen Sie die Möglichkeiten, die das Fahrrad bietet
Mit dem Fahrrad wird es viel einfacher, nach Feierabend noch schnell in einem kleinen Park oder an einem See anzuhalten, tief durchzuatmen und ein wenig zu entspannen. Wählen Sie von Zeit zu Zeit andere Strecken, um neue Ecken der Stadt kennenzulernen und weitere Routen zum Arbeitsplatz zu entdecken. Ausgestattet mit geräumigen Fahrradtaschen können Sie mit dem Fahrrad auch Einkäufe auf dem Heimweg erledigen. Auch hier gibt es zum Glück schöne Alternativen zu den klassischen, schwarzen Taschen. Wie wäre es mit blumig-bunten Shoppern? Die eignen sich auch für einen Stadtbummel, den Sie mit dem Fahrrad angehen können. Die lästige Parkplatzsuche können Sie sich dann ganz sparen.
Abb.: Drobot Dean AdobeStock
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