Nachhaltigkeit

Bienenschutz: Das können Unternehmen tun

Maßnahmen für mehr Bienenschutz in Unternehmen

Werbung, da Produktnennung und -verlinkung – unbezahlt

Bienenschutz wird auch für Unternehmen immer wichtiger. Denn Bienen sind des Menschen bester Freund. Sie liefern nicht nur leckeren Honig, natürliches Bienenwachs und weitere wertvolle Produkte wie Pollen und Propolis. Am wichtigsten ist, dass sie unsere Blüten bestäuben und damit dafür sorgen, dass Pflanzen Früchte ausbilden, die wir dann wiederum essen können. Die wirtschaftliche Bedeutung, die dieser kostenlose Dienst der kleinen Tierchen hat, ist immens. Eine Studie des BÖLN-Instituts der Universität Hohenheim beziffert den Wert auf 1,6 Milliarden Euro allein in Deutschland.

Gleichzeitig aber sind die Bienen wie so viele andere Tierarten akut gefährdet. Der Klimawandel, vor allem aber die intensive Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln machen ihnen zu schaffen.

Es ist an der Zeit, etwas zu tun. Am 20. Mai ist Weltbienentag, an dem es um den Schutz der Tiere und ihre Bedeutung für uns alle geht. Und der Aufruf für mehr Aufmerksamkeit für die Bienen richtet sich nicht nur an Landwirte und Gartenbesitzer. Auch Unternehmen können viel dafür tun, dass unsere Bienen überleben. Am besten wäre es natürlich, alle Abläufe im Unternehmen, sämtliche Materialien, Transporte etc. auf Nachhaltigkeit umzustellen und so die Umwelt als Ganzes zu schützen. Allerdings ist das in den meisten Fällen unrealistisch, der Sprung ist in der Regel zu groß.

Also gilt es, zunächst einmal mit kleinen Schritten und einfachen Maßnahmen zu starten. Ein paar Ideen für mehr Bienenschutz …

Nahrung für die Bienen

Ein großes Problem ist, dass Bienen und andere Nützlinge vielerorts nicht mehr ausreichend Nahrung finden – selbst dort, wo es auf den ersten Blick grün aussieht. Monotone, regelmäßig gekürzte Rasenflächen bieten ihnen kaum Nahrung. Ebenso sind viele Zierpflanzen für Bienen ungeeignet, die zwar schön anzusehen sind, aber für die Insekten kein Futter liefern oder deren (gefüllte) Blüten zu verwinkelt sind, als dass die Bienen bis zum Nektar finden würden.

  • Wenn Sie im Unternehmen die Bienen unterstützen wollen, achten Sie darauf, welche Pflanzen auf Ihren Grünflächen wachsen. Setzen Sie an die Begrenzungen Ihres Firmenparkplatzes heimisches Gehölz statt exotischer Zierpflanzen. Eine Liste von Pflanzen, die sich für Bienen nicht eignen, finden Sie hier.
  • Lassen Sie in Bereichen, die nicht im Blickfeld von Kunden liegen, Rasenstücke auch einfach mal wachsen oder verwandeln Sie sie aktiv in Wildblumenwiesen. Wichtig für den Bienenschutz ist, dass Sie heimische Blumen verwenden, nur die kann die Biene auch verwenden. Wenn sich hinterm Haus wieder Mohn- und Kornblumen aussähen, freut das nicht nur das Auge, sondern auch die Insekten.
  • Passen Sie die Mahd und den Schnitt an. Oft werden Hecken und Wiesen auf dem Unternehmensgrundstück nach einem festen Zeitplan gestutzt ohne Rücksicht darauf, ob die Pflanzen gerade blühen oder nicht. Damit verhindert man aber nicht nur, dass die Pflanzen Früchte ausbilden, sondern vernichtet auch das Futter für die Bienen und andere Insekten. Vereinbaren Sie mit Ihrem Hausmeister oder dem Gartenbauunternehmen, dass die Mahd immer erst stattfindet, wenn die Pflanzen abgeblüht sind.

Richten Sie ein Insektenhotel ein

Gefährdet sind vor allem die singulär lebenden Wildbienen. Anders als die Honigbienen leben sie nicht im Stock und haben keinen Imker, der sich um sie kümmert. Wildbienen sind nicht nur auf Nahrung in der Umgebung, sondern auch auf einen geeigneten Unterschlupf angewiesen. Ein Insektenhotel in einer abgelegenen Ecke auf Ihrem Firmengrundstück kann für die Tierchen zu einem neuen Zuhause werden.

Insektenhotels können Sie in jeder Größe in jedem Baumarkt kaufen. Achten Sie dabei aber auf die Materialien, die verwendet wurden. Dass alles möglichst naturbelassen sein sollte, versteht sich — schließlich soll die Bienen ja nicht in einer giftigen Umgebung leben müssen. Wichtig ist aber auch, dass die Nisthilfen aus den Materialien bestehen, die auch in der Natur von den Tieren genutzt werden, etwa Schilf oder Holunderstängel. Insektenhotels lassen sich aber auch ganz einfach selbst bauen, Anleitungen gibt es zuhauf im Internet.

Übrigens ist auch hier weniger mehr! Statt auch noch in der entlegensten Ecke des Firmengeländes für makellose Ordnung zu sorgen, kann es sinnvoll sein, abgestorbene Hölzer einfach mal stehen zu lassen. Solche natürlichen Hölzer sind beliebte Wohn- und Nistplätze für Nützlinge. Eine solche Maßnahme für den Bienenschutz kostet Ihr Unternehmen gar nichts.

Verschenken Sie Futter für die Bienen

Bienenfreundliche Samen zu verschenken, liegt voll im Trend. Passend zum Aktionstag — oder auch einfach mal so — können Sie Ihren Kunden bei der Briefpost ein paar Blumensamen in den Briefumschlag legen. Hersteller von Werbemitteln haben sich mittlerweile einiges einfallen lassen, um mehr Grün in die Geschäftspost zu bringen.

  • Beliebt sind vor allem sogenannte Saatbomben. Dabei werden Blumensamen mit Erde vermengt, die Masse wird anschließend zu Kugeln geformt und getrocknet. Solche Saatbomben können dann einfach in die Landschaft geworfen werden, wo sie sich auflösen und die Samen sich aussähen können. Bei „Die Stadtgärtner“ beispielsweise erhalten Sie Saatbomben Bienenschmaus. Sie sind mit Bio-Siegel versehen, kommen mit einem klimaneutralem Versand zu Ihnen und entstehen in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe. Eine Personalisierung mit Ihrem Firmenlogo ist auf der Umverpackung (aus Stoff) möglich. Saatbomben lassen sich ganz einfach auch selbst machen und passen gut auf einen Aktionstag „Bienenschutz“, vor allem wenn Kinder dabei sind.
  • Der Klassiker sind natürlich Samentütchen. Die hat jeder Werbemittelhersteller im Angebot und personalisiert die Packungen mit Ihrem Logo. Samentütchen haben den großen Vorteil, dass sie sehr flach und leicht sind und damit einfach mit in einen Briefumschlag gelegt werden können.
  • Besonders hübsch finde ich Samenpapier. Dabei werden Blumensamen zwischen zwei dünne Lagen Papier gepresst. Das Papier gibt es in verschiedenen Größen und lässt sich individuell bedrucken. Der Empfänger Ihres Briefs muss es nur in die Erde stecken und feucht halten, dann sprießen schon bald die ersten Blumen. Das Papier sollte aus dem Recycling stammen und schadstofffrei sein, ebenso sollte der Druck umweltfreundlich erfolgen. Samenpapier erhalten Sie bei vielen Herstellern und auch mit speziellen bienenfreundlichen Mischungen. Übrigens gibt es auch Briefumschläge aus Samenpapier. Damit lässt sich der Teil der Briefpost, der immer im Papierkorb landet, sinnvoll und nachhaltig weiterverwenden.
  • Skeptisch bin ich hingegen bei sogenannten Samensticks, das sind Papierstreifen, an deren Spitze ein paar Samen angebracht sind. Sie kommen zu viert oder fünft in einem Heft eingebunden, aus dem sie nur ausgebrochen und dann in die Erde gesteckt werden. Hier fällt für das Heft viel überflüssiger Müll an, der sich leicht vermeiden lässt, wenn gleich zu Samenpapier gegriffen wird – das löst sich in der Erde komplett auf.

Gemeinsam für mehr Bienenschutz im Unternehmen

Suchen Sie nach einer gemeinsamen Aktion für alle Kollegen und Kolleginnen? Wie wäre es mit einem Aktionstag „Bienenfreundliches Unternehmen“? Ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legt eine insektenfreundliche Wiese an, ein anderer baut Insektenhotels und eine dritte Gruppe tauscht das Gehölz an Zäunen und Begrenzungen aus. Lassen Sie sich von örtlichen Naturschutzvereinen beraten. Solche Aktionen eignen sich auch gut für Ihre Pressearbeit und als kleiner Baustein für den Nachhaltigkeitsbericht Ihres Unternehmens.

Es gibt viel, was Unternehmen für den Bienenschutz tun können. Und es muss nicht einmal aufwendig oder teuer sein. Den Zeitplan für die Gartenpflege an die Bedürfnisse der Natur anzupassen etwa verursacht überhaupt keine Kosten. Sie möchten etwas tun? Dann können Sie sich zum Beispiel von der Heinz-Sielmann-Stiftung beraten lassen.

Abb.: Ale-ks-Depositphotos

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