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Arbeitszeitreport 2016: Überstunden sind an der Tagesordnung

Arbeitszeitreport 2016 Überstunden

Überstunden sind in Deutschland an der Tagesordnung, so kann man den Arbeitszeitreport 2016 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin kurz zusammenfassen. Während überall von einer Arbeitszeitflexibilisierung die Rede ist, um Privat- und Berufsleben besser vereinbaren zu können, sieht die Realität von Arbeitnehmern in Deutschland offensichtlich anders aus.

Wie viele Überstunden fallen an?

Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass Arbeitnehmer, die Vollzeit beschäftigt sind, durchschnittlich 43,5 Wochenstunden arbeiten, vertraglich vereinbart sind hingegen durchschnittlich nur 38,6 Stunden. D.h. im Klartext, es werden knapp 5 Stunden mehr pro Woche oder eine Stunde mehr pro Tag gearbeitet, als im Vertrag steht. Dazu gehört auch Arbeit am Wochenende, die bei 43 Prozent der Beschäftigten mindestens einmal monatlich auf dem Plan steht. Im Zusammenhang mit den vielen Überstunden haben die Forscher der Bundesanstalt Termin- oder Leistungsdruck und eine zu große Arbeitsmenge festgestellt. Zudem entfallen in diesen Fällen die Arbeitspausen. Am längsten arbeiten der Studie zufolge Arbeitnehmer in der Industrie und im Handwerk.

Gesundheitlichen Folgen laut Arbeitszeitreport 2016

Erschreckend sind die Folgen der längeren Arbeitszeit. Nicht nur singt die Zufriedenheit der Arbeitnehmer mit ihrer Work-Life-Balance, vielmehr berichten viele über gesundheitliche Beschwerden. Vor allem körperliche Erschöpfung und Schlafstörungen wurden von den Befragten genannt. Insbesondere Arbeitszeiten außerhalb einer Zeitspanne von 7 bis 19 Uhr geht der Studie zufolge mit einer schlechteren Gesundheit einher. Das gilt noch einmal verstärkt für Arbeit in einer Wechselschicht.

Ständige Erreichbarkeit als Pflicht

Zu den Überstunden kommt noch hinzu, dass von vielen Arbeitnehmern mittlerweile erwartet wird, auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, so der Arbeitszeitreport 2016. Dies berichteten 22 Prozent der Studienteilnehmer, 12 Prozent werden häufig, 23 Prozent manchmal in dienstlichen Fragen kontaktiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, ist in kleineren Unternehmen größer als in größeren und trifft häufiger Führungskräfte.

Für die Studie wurden ungefähr 20.000 Erwerbstätige in Deutschland begraft, die mindestens zehn Stunden pro Woche hauptberuflich arbeiten. Weitere Ergebnisse des Arbeitszeitreports können Sie hier nachlesen.

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