Fachwissen

Wie Sie Falschgeld erkennen können

Falschgeld einfach erkennen

Falschgeld erkennen zu können, ist auch im Sekretariat wichtig. Oft werden hier die Kassen des Unternehmens verwaltet, zumindest aber eine Handkasse für die Abteilung ist meist vorhanden. Immerhin müssen Sie in der Lage sein, schnell einmal ein paar Konferenzkekse zu besorgen, wenn die gerade ausgegangen sind. Wie können Sie dafür sorgen, dass Ihnen keine „Falschen Fünfziger“ untergejubelt werden? Ich habe mir einmal von einem Experten der Deutschen Bundesbank erklären lassen, wie man auch als Laie Falschgeld erkennen kann.

Mit drei Maßnahmen Falschgeld erkennen

Im Einzelhandel werden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen meist regelmäßig geschult, um neue Sicherheitsmerkmale bei Geldscheinen zu erkennen und damit Falschgeld aussortieren zu können. Außerdem sind dort oft technische Hilfsmittel wie UV-Licht-Scanner. Für andere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen gilt das aber nicht. Dabei können die Summen, die über Ihre Kasse laufen, schon erheblich sein. Angenommen, Sie arbeiten in einem größeren Handwerksunternehmen und an einem Tag beschließen drei Kunden, ihre Rechnung gleich vor Ort zu bezahlen. Dann haben Sie auf einmal eine größere Summe Bargeld im Büro liegen.

Der Experte der Bundesbank stellte mir drei Maßnahmen vor, mit denen Sie auch ohne technische Hilfsmittel Falschgeld erkennen können:

  • Fühlen
  • Sehen
  • Kippen

Auf diesen Wegen können auch Laien viele der Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten, die übrigens immer weiter verbessert wurden, erkennen.

Die folgenden Merkmale beziehen sich alle auf die neuen Euro-Banknoten, die sogenannte Europa-Serie, die seit Mai 2013 in Umlauf gebracht wurde. 5er-, 10- und 20er-Scheine der neuen Serie kennen Sie bestimmt. Im Frühjahr 2017 kam auch der neue 50er-Schein.

Wenn Sie einen Schein der genannten Serie im Portemonnaie haben, probieren Sie einige der beschriebenen Schritte doch mal aus. Ich verspreche das eine oder andere Aha-Erlebnis.

Wie fühlen sich richtige Euro-Banknoten an?

Wenn Sie einmal eine (echte) Euro-Banknote in die Hand nehmen, bemerken Sie seine griffige Struktur (und das typische Knistern). Das liegt am Spezialpapier, das für die Noten verwendet wird und das aus Baumwollfasern besteht.

Außerdem wird bei der Herstellung ein besonderes Druckverfahren angewandt, das ein spürbares Relief auf der Vorderseite hinterlässt. Besonders gut lässt sich dies an den beiden Seitenrändern ertasten, hier sind kurze, fühlbare Linien aufgedruckt. Auch das Hauptmotiv, die Schrift und die große Wertzahl sind erhaben.

Wie sehen richtige Euro-Banknoten aus?

Halten Sie eine Euro-Banknote einmal gegen das Licht. Wenn sie echt ist, werden einige Merkmale erst in diesem Moment sichtbar.

  • Am bekanntesten ist der Sicherheitsstreifen, der nicht aufgedruckt, sondern eingearbeitet ist. Daher ist er von beiden Seiten — und nicht nur von einer — als dunkler Streifen sichtbar.
  • Daneben gibt es noch das Wasserzeichen, das bei den Euro-Scheinen die Europa, das Hauptmotiv und das Wertzeichen zeigt. Wichtig ist hier, so der Experte der Bundesbank, dass die Motive weich sind. Harte Konturen sind also ein Zeichen für Falschgeld.
  • Im Hologrammstreifen, der auf der Vorderseite rechts eingedruckt ist, ist bei den 20er- und den 50er-Scheinen ein „Fenster“ zu sehen, also ein Feld, das nahezu durchsichtig ist, wenn Sie den Schein gegen das Licht halten. Darin erscheint dann die Europa.

Was passiert beim Kippen?

Wenn Sie einen Euro-Schein kippen, verändern sich einige Merkmale bei den neuen Euro-Banknoten.

  • Auf der Vorderseite ist links unten die sogenannte Smaragdzahl aufgedruckt. Beim Kippen können Sie darin einen Balken erkennen, der je nach Blickwinkel von oben nach unten und wieder zurückläuft.
  • Der Hologrammstreifen ist je nach Wert des Scheins unterschiedlich aufgebaut und zeigt je nachdem die Wertzahl, das Euro-Zeichen sowie die Europa und das Hauptmotiv. Abhängig vom Blickwinkel ist hier ein anderes Motiv zu sehen.
  • Auf der Rückseite ist beim Kippen ein Glanzstreifen zu erkennen, der entweder golden schimmert oder fast unsichtbar ist.

Falschgeld mit technischen Hilfsmitteln erkennen

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen sehr viel mit Bargeld arbeiten, ist es sinnvoll, einen elektrischen Geldscheinprüfer zu beschaffen, der weitere Sicherheitsmerkmale schnell und eindeutig anzeigt. Diese Geräte arbeiten mit UV-Licht, durch das weitere Merkmale erkennbar werden:

  • Das Spezialpapier leuchtet unter dem UV-Licht nicht auf.
  • Zufällig eingestreute Fasern im Papier leuchten auf — in Rot, Grün und Blau.
  • Auf der Vorderseite (der Europa-Serie) leuchten die Sterne der EU-Flagge auf, auf der Rückseite die horizontal verlaufende Seriennummer und der Glanzstreifen. Andere Elemente auf beiden Seiten erscheinen grün.

Und wenn doch einmal Falschgeld auftaucht?

Wenn Ihnen Falschgeld unterkommt, benachrichtigen Sie die Polizei. Sie dürfen die Scheine dann übrigens nicht an die Person zurückgeben, von der Sie sie erhalten haben, damit machen Sie sich unter Umständen sogar strafbar. Wenn ein Kunden Ihnen einen falschen Schein überreicht, nehmen Sie ihn auf keinen Fall an, denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz. Stecken Sie den Schein in einen Umschlag (er sollte so wenig wie möglich berührt werden) und überreichen Sie ihn an die Polizei. Ihre Ware sollten Sie gegebenenfalls erst dann übergeben, wenn Ihr Kunde Ihnen die Summe in echtem Geld überreicht hat.

Auf der Website der Bundesbank können Sie sich Broschüren zu diesem Thema herunterladen oder bestellen. Mein Tipp: Legen Sie eine Broschüre neben Ihre Kasse, dann können Sie die einzelnen Sicherheitsmerkmale bei Bedarf schnell nachschlagen und überprüfen.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Abb.: Gina Sanders – Adobestock

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