In Herbst und Winter ist das Risiko, dass eine Erkältungswelle Ihr Unternehmen erwischt, besonders hoch. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie versuchen, sie ein wenig einzudämmen — auch wenn es keine Garantie gibt, dass Ihre Abteilung verschont bleibt.
Vorab: Ich bin keine Medizinerin und kann damit keine Tipps geben für den Fall, dass jemand ernstlich erkrankt ist. Wer krank ist, sollte zum Arzt oder zur Ärztin gehen — das sind die Fachleute, die Ihnen helfen können, schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Erkältungswelle stoppen durch Händewaschen
Das sollten wir alle in der Coronazeit verinnerlicht haben: Wir alle fassen im Lauf eines Tages alles Mögliche an: Türgriffe und Klingelknöpfe, Handläufe im Treppenhaus, Haltegriffe in Bus und Bahn, Knöpfe im Fahrstuhl, das Telefon und die Tastatur, Tassen, Briefumschläge … die Liste ist endlos. Und dann geben sich viele Menschen auch noch zur Begrüßung und zum Abschied die Hand.
Unsere Hände sind ein häufiger Infektionsweg, und zwar in beide Richtungen — auf der einen Seite sammeln wir über unsere Hände Keime auf, andererseits verteilen wir sie auch kräftig weiter. Dabei ist es einfach, den Infektionsweg an dieser Stelle zu unterbrechen: Wir sollten uns einfach oft und gründlich die Hände waschen.
- So verhindern wir, dass die Erkältungsviren oder andere Erreger an unsere Schleimhäute gelangen, wenn wir uns ins Gesicht fassen, und können so eine Ansteckung vermeiden.
- Und wir verbreiten sie nicht selbst weiter, wenn wir die zahllosen Gegenstände um uns herum anfassen.
Auch wie richtiges Händewaschen funktioniert, haben wir alle mittlerweile gelernt. Es reicht nicht aus, die Finger mal kurz unter das Wasser zu halten. Eine Anleitung, wie man sich richtig gründlich die Hände wäscht, können Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung als Aufkleber bestellen — bis zu 200 Stück gibt es die sogar kostenlos.
Mein Tipp: Bestellen Sie einen Stapel und bringen Sie an allen Spiegeln in den Toilettenräumen des Unternehmens einen entsprechenden Aufkleber an.
Kein Händeschütteln
Es galt ja lange Zeit als unhöflich, einer anderen Person bei der Begrüßung nicht die Hand zu geben. In Zeiten von Corona hat allerdings ein Umdenken stattgefunden — ein freundliches Lächeln reicht völlig aus, haben wir gemerkt. Denn beim Händeschütteln sammeln wir jede Menge Keime von unserem Gegenüber ein und geben im gleichzeitig unsere Keime weiter.
Immer seltener geben sich Menschen die Hand, das gilt vor allem bei Angehörigen von Berufen, die viel Kontakt mit anderen haben: im Gesundheitswesen, bei Ämtern etc. Und ich? Ich finde es gut und richtig!
Geben Sie Ihren Besuchern ab sofort nicht mehr die Hand, um den Ansteckungsweg an dieser Stelle zu unterbrechen. Überlegen Sie sich gemeinsam mit Ihren Kollegen, mit welchen Formulierungen Sie sich bei Ihren Gästen für dieses Verhalten um Verständnis bitten können, zum Beispiel: „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen nicht die Hand gebe. Wir sind lieber vorsichtig und möchten eine Ansteckung egal womit vermeiden.“
Ach ja — vermeiden Sie auch nach Möglichkeit sonst engen Körperkontakt. Die „Küsschen-links-Küsschen-rechts“-Begrüßung ist meist keine gute Idee.
Handläufe und Co. reinigen, Geschirr heiß waschen
Griffe an Türen und Schränken, Handläufe in Treppenhäusern, Lichtschalter und Knöpfe in Fahrstühlen, Telefonhörer und Computermäuse — das sind echte Sammelpunkte für Krankheitserreger. Zum einen fasst sie jeder an, zum anderen werden solche Dinge nur selten gründlich gereinigt.
Ändern Sie das. Bitten Sie das Reinigungspersonal Ihres Unternehmens darum, häufig genutzte Oberflächen gründlich zu reinigen und regelmäßig zu desinfizieren. Je nach Branche gelten in Ihrem Unternehmen ohnehin spezielle Hygienevorschriften.
Kontrollieren Sie bei der Gelegenheit auch gleich einmal, auf welcher Temperatur die Geschirrspülmaschine in der Büroküche läuft. Oft sind nur Kurz- oder Sparprogramme eingestellt, die mit niedrigen Temperaturen waschen. Achten Sie darauf, dass das Geschirr bei 60 °C gewaschen wird.
Bei Krankheit zu Hause bleiben
Corona hat gezeigt: Wer krank und/oder infektiös ist, sollte zu Hause bleiben. Zu groß ist das Risiko, die Kollegen und Kolleginnen anzustecken. Das gilt natürlich für alle Viren. Die Zeiten, in denen die Chefetage von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erwartet, sich auch mit schweren Erkältungen ins Büro zu schleppen, sind hoffentlich endgültig vorbei. Wer krank ist, gehört ins Bett. Fertig!
Mit einer schweren Erkältung ist man ohnehin nicht arbeitsfähig, macht mehr Fehler und verzögert nur den Heilungsprozess. Ein verantwortungsvoller Chef wird daher einen erkälteten Kollegen oder eine erkrankte Kollegin nach Hause schicken. Und verantwortungsvolle Kollegen und Kolleginnen bleiben von sich aus im Bett.
Viele weitere nützliche Tipps, wie Sie einer Erkältung vorbeugen können, finden Sie vor allem auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hier können Sie auch Informationsmaterial — auch in verschiedenen Sprachen — herunterladen oder bestellen.
Bleiben Sie gesund!
Abb.: zinkevych-AdobeStock
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